Hao – 3 Monate auf einer der Tuamotu Inseln

Eigentlich wollten wir auf Hao ja nur ein paar Tage bleiben. Zuerst sind wir etwas länger geblieben, weil wir auf Ersatzteile (neue Verbraucherbatterien) gewartet haben. Während der „Wartezeit“ haben wir allerdings die Insel und die Bewohner von Hao etwas besser kennengelert und beschlossen etwas länger zu bleiben. Auch war es natürlich schon die „Heiva“ Feierlichkeiten (die auf vielen anderen Inseln abgesagt wurden, aber hier stattfanden) mitzuerleben.

Das Atoll ist riesig. Es erstreckt sich über ca. 30sm (etwa 50km). Wir haben auch einige der unzähligen kleinen Motus, das sind die Inseln am Atoll, besucht. Dabei wurden wir auch von einigen Locals mit verschieden Traditionen vertraut gemacht. Wir haben nicht nur gelernt wie man Kokosnussbrot auf dem Feuer bäckt, aus Blättern von Bäumen Medizin herstellt und wie man Teller aus Palmblättern flechtet, sondern dabei auch viel über die lokale Kultur gelernt.

Früher war die Insel vor allem bekannt für die Militärbasis von der aus die Atomtests in Mururoa geplant und gesteuert wurden. Jetzt gibt es die Militärbasis nicht mehr und wurde weitgehend zurückgebaut. Nur ein paar Dinge erinnern noch daran. Dazu gehören, neben dem „Darse“–einer Dockanlage in der wir mit unserem Boot einen Großteil der Zeit gelegen haben, vor allem der Flughafen (HOI). Der Flughafen wurde angelegt, damit auch große Transportmaschinen das Material für die Tests bringen konnten. Er ist noch jetzt für zivile Zwecke in Betrieb. Für eine kleine Südsee-Insel, mit nicht einmal 2000 Einwohnern, ist er ungewöhnlich groß. Die Landebahn ist 3343m × 45m und damit ähnlich groß wie z.B. die Landebahn des Flughafens in San Francisco (SFO). Zur Zeit der Spaceshuttles wurde er sogar als Ersatzlandebahn für die Raumfähren gelistet (wurde allerdings niemals dafür benutzt). In der 80ger Jahren hat sogar der Überschallflieger Concorde hier einen Stopp gemacht. Aktuell gibt es regelmäßig Flüge nach Tahiti, aber es landen auch manche Flugzeuge hier nur um aufzutanken, wenn sie zu abgelegenen Inseln fliegen (z.B. nach Gambier).

Die Atomtests sind sicherlich ein eher dunkles Kapitel in der Geschichte der Region. Obwohl es Berichte gibt, dass auch Hao mit Plutonium belastet ist konnten wir mit unserem Geiger-Zähler keine erhöhte Strahlung messen. Wir sehen das als gutes Zeichen, aber unsere Möglichkeiten der Analyse sind sehr begrenzt.

Insgesamt hat uns Hao trotzdem sehr gut gefallen. Es ist vielleicht keine Insel mit vielen Attraktionen und ist auch wenig touristisch. Aber vielleicht macht gerade das den Charme der Insel aus. Insbesondere die Freundlichkeit der Bewohner hier hat uns immer wieder überrascht und am Ende viel es uns schwer unsere neu gewonnenen Freunde zu verlassen.

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