Unsere Überfahrt von Curaçao nach Puerto Velero in Kolumbien war eine schöne und schnelle Segelreise. Wir machten zunächst eine erste kleine Tagestour von Spanish Water nach Santa Cruz, einer schönen Bucht im Westen von Curacao und ein guter Ausgangspunkt für Törns nach Aruba (wo wir bereits waren, daher haben wir beschlossen, es diesmal zu überspringen) oder nach Kolumbien.
Bei Bucht Santa Cruz bietet in der näheren Umgebung einige interessante Dinge entdecken. Es gibt zum Beispiel eine schöne Stelle zum Klippenspringen oder die blaue Höhle, die ein schöner Platz zum Schnorcheln ist. Wir haben die blaue Höhle mit einigen Freunden in unserem neuen Dingi besucht und es sehr genossen.
Nachdem wir Santa Cruz (und damit Curaçao) verlassen hatten, genossen wir einen flotten Segeltörn. Alles genossen? Vielleicht nicht alles. Gleich nach dem Start haben wir einen unsere Spinnaker-Bäume verloren, die wir auf Vorwindkursen für unsere Vorsegel verwenden. Auf Passatrouten verwenden wir oft zwei ausgebaumte Genuas. Also mussten wir ein „Spinnakerbaumüberbordmanöver“ machen. Das war eine gute Übung, aber nicht unbedingt angenehm.
Von Curaçao aus mussten wir zunächst Aruba vorbei und dann das „Monjes“-Archipel passieren, das im Grunde genommen einige kahle Felsen in der Karibik sind. Auf einem von ihnen, Monjes del Sul, befindet sich eine kleine venezolanische Küstenwachstation und man kann einigen Fischern begegnen und einen kleinen Leuchtturm sehen – das wars. Alle anderen (Monjes del Este, Monjes del Norte…) sind unbewohnt. In der Regel ist es möglich, auf dem Monjes del Sul einen Zwischenstopp einzulegen, der es ermöglichen würde, die Fahrt von den ABC-Inseln nach Kolumbien in mehreren Schritten als Tagesetappen durchzuführen. Wir haben uns jedoch entschieden, von Curaçao nach Puerto Velero in einem Zug zu segeln. In der Regel eine Reise von 3 bis 4 Tagen mit einem Boot unserer Größe. Wir haben uns dafür entschieden, weil das Wetter für unseren Törn sehr günstig erschien, also wollten wir die guten Bedingungen nutzen. Außerdem wollten wir wirklich so schnell wie möglich nach Kolumbien kommen. Wir haben viel interessantes über das Land gehört und gelesen.
Am zweiten Tag erhielten wir Besuch von einer größeren Delphinschule. Bisher haben wir noch keine so große Gruppe von Delfinen getroffen. Sie blieben eine ganze Weile und schienen es zu genießen, mit Maya zu spielen. In der folgenden Nacht erlebten wir auch eine Invasion von fliegenden Fischen. Wir haben mehr als 10 fliegende Fische gerettet, die an Deck gesprungen sind und sie wieder ins Wasser gebracht, aber für noch mehr von ihnen war unsere Hilfe zu spät oder wir haben sie nicht sofort gesehen.
Wir haben das Kap der Halbinsel de la Gaujira, das eigentlich für eher ruppige Bedinungen berüchtigt ist, bei sehr angenehmen Bedingungen passiert. Schönes Segeln mit dem Wind ca. 4-5 Bft., Strömung mit uns und relativ kleinen Wellen. Der letzte Teil nach dem Kap entlang der kolumbianischen Küste sollte sich dagegen eigentlich unter sehr ruhigen Bedingungen stattfinden. Die Wettervorhersage war, dass es in diesem Abschnitt sehr wenig Wind geben soll und wir befürchteten, dass wir möglicherweise einn Teil der Strecke unter Motor zurücklegen müssen. Allerdings hatten wir hier – etwas überraschend – telweise sehr starke Winde. Das bedeutet, es war eine sehr schnelle Fahrt, aber mit den aufkommenden Wellen auch mal etwas rau. Erst als wir an Barranquilla vorbeikamen, beruhigte sich der Wind komplett und wir mussten den Motor starten, um die letzten Kilometer zur Marina zu fahren. Insgesamt waren wir deutlich weniger als 3 Tage unterwegs, was wir für eine Segelyacht wie unsere Maya ganz ordentlich finden.
Die zurückgelegte Strecke:
– von Spanish Water nach Santa Cruz: 23 NM.
– von Santa Cruz nach Puerto Velero: 365 NM.