Amanu (oder Timanu, wie die Insel auf Puamotu heißt) ist eine wirklich schöne Insel in den Tuamotus. Von Hao aus sind es nur ca. 15 Seemeilen bis Amanu. Trotzdem ist es wie eine andere Welt. Wir haben den Eindruck, dass es etwas grüner als Hao ist. Ein Highlight für uns war, dass wir an unserem Ankerplatz 3x von einem Wal besucht wurden. Die Korallen an unserem Ankerplatz waren sehr schön und relativ viel Leben im Wasser. Wir haben viele Haie beobachtet und auch an Land sieht die Natur an vielen Stellen relativ ungestört aus. Wir haben viele Kokusnusskrabben (genannt Palmendieb) gesehen und man hört überall Vogelgezwitscher.

Der Ort auf Amanu heißt Ikitake und es leben dort etwa 200 Menschen. Es gibt ein kleines Hafenbecken in dem man Ankern kann, wenn das Boot nicht viel Tiefgang hat. Bei uns wäre es wohlgerade an der Grenze. Anstelle es auszuprobieren haben wir uns allerdings dafür entschieden außerhalb des Village hinter einem Riff zu ankern. Vielleicht auch weil schon ein paar Boote im Hafen lagen (3 Kats und ein Monohull). Am Ankerplatz sind wir ungestört und können mit unserem Kajak trotzdem bequem an Land und zum Village laufen. So sehen wir auch mehr von der Insel. Das Village Ikitake ist sehr beschaulich. Es gibt 2 kleine Kirchen (alte und neue Kirche), 2 Läden, eine Poststelle und das Bürgermeister/Rathaus (Mairie). Momentan wird im Hafen gebaut und ein neuer Pier angelegt.

Das Atoll Amanu hat mehrere Pässe. Alle sind relativ schmal. Das Pass Fafameru, der dem Village am nächsten gelegen ist, war unsere Wahl. Als wir angekommen sind war gerade auslaufendes Wasser und Welle von Norden, d.h. Welle und Strom gegenläufig.  Da es schon spät war und wir noch mit Tageslicht einen Ankerplatz suchen wollten haben wir uns entschieden es trotzdem zu wagen und gleich einzulaufen. Es war schon ein heißer Ritt. Ähnliche Bedingungen hatten wir bisher nur in Bahia/Equador. Es ist aber alles gut gegangen und wir konnten noch vor Sonnenuntergang einen netten Ankerplatz finden. Ein benachbarter Segler hat uns einen Tipp gegeben. Seekarten von Amanu sind ungenau. Viele Stellen im Atoll Amanu sind tief (über 30 Meter) und es gibt viele Korallen, daher ist es nicht immer leicht einen guten Platz zum Ankern zu finden. Insbesondere in der Nähe des Village. Im Norden ist es glaube ich etwas einfacher, aber dort waren wir nicht. Insgesamt waren wir nur 5 kurze Tage auf Amanu. Daneben waren wir auch noch beschäftigt unser Boot für die Überfahrt zu dem Marquesas vorzubereiten. Das angekündigt gute Wetterfenster wollten wir nutzen. Trotzdem sind wir froh, dass wir wenigstens ein paar Tage diese schöne Insel erleben konnten.